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DIE MISSION DES ENGAGIERTEN LAIEN


  1. Das Engagement des Laien ergibt sich aus der Spiritualität der Gemeinschaft und ihres Charismas, das kontemplativ und missionarisch ist.
  2. Seine vorrangige Mission, den kontemplativen Geist zum Volk Gottes zu bringen, findet gerade im engagierten Laien eine unverzichtbare und wirkungsvolle Kraft.
  3. In einer Gesellschaft, die keine Zeit für Gott hat, organisiert der engagierte Laie von Communio Sanctorum sein Leben von Gott her und auf Ihn hin. Er verpflichtet sich zu Folgendem:

- Häufige Eucharistie (wenn möglich täglich, vorrangig sonntags)

- Anbetung des Allerheiligsten (und ihre Förderung wo irgend möglich)

- Häufiger Empfang des Beichtsakramentes ( wenigstens einmal pro Mo nat)

- Täglicher Rosenkranz

- Liturgisches Gebet ( Laudes, Vesper und Komplet)

- Fasten bei Brot und Wasser am Freitag

- Zeit der Stille ( wenigstens 30 Minuten täglich ) - Lesung der Heiligen Schrift

- Förderung der Hauskirche

- Spiritualisierung der Arbeit durch Gebet

- Schweigeexerzitien wenigstens einmal pro Jahr - Die Werke der Barmher zigkeit

-Ständige Weiterbildung (geistliche Werke, Vorträge, Filme usw.) - Engagement für den Frieden und das Leben

  1. Die Heiligung eines jedes seiner Mitglieder ist die wichtigste Aufgabe der Communio Sanctorum. "Seid heilig, wie ich, der Herr, heilig bin." (Lev 19).
  2. Die Eroberung der Welt für Gott ist ein geistlicher Kampf; die Welt sehnt sich oftmals nicht nach Erlösung, wehrt sich gar dagegen und geht manchmal zum Gegenangriff über. Die Laien leben in der Welt, aber sie sind nicht von der Welt. Indem sie die ewigen Wahrheiten der himmlischen Heimat betrachten, arbeiten sie unermüdlich an der Heiligung der Welt; dabei verwenden sie die Waffen des Geistes: Gebet, Fasten und Opfer.
  3. Gott liebt diese Welt mit ewiger Liebe und möchte nicht in Seinem Dienst verbitterte Menschen, die an der Bosheit irre werden, die sie umgibt, sondern solche, die leiden an der Sünde der Welt und als Gegengewicht ihre Tränen, Opfer der Liebe und Geduld auf die Waagschale werfen.
  4. Alles Mißgeschick, Krankheiten, Enttäuschungen, Scheitern, gleich welcher Schmerz wird zu einem einem Kapital der Gnade, sofern man imstande ist, es in ein aus Liebe Gott dargebrachtes Opfer zu verwandeln: "Alles aus Liebe zu den Heiligsten Herzen Jesus und Mariens."
  5. Die Verinnerlichung dieser Haltung offenbart sich als entscheidender Faktor zur Verwandlung der Welt. Würde Solches geschehen, so sähen sich bald die alten Menschen, die Kranken, Behinderten, Strafgefangenen, die häufig als Last empfunden werden, im Vorteil, eben dann, wenn sie im Bewußtsein ihrer Mission und des Kapitals, das sie in Händen haben, unversehens als Protagonisten der Verwandlung dieser Welt in das Reich Gottes erfunden würden, entsprechend der Worte Jesu, nach denen viele Erste Letzte und viele Letze Erste sein werden.
  6. In einer konfliktreichen Welt zeigt sich die Nachfolge Christi im Streben nach Frieden. Der wahre Frieden ist Frucht persönlicher Begegnung mit Christus, er ist Geschenk innigster Vereinigung und immerwährendes Gebets, das sich vorzugsweise in Stille und Einsamkeit vollzieht.
  7. Die Liebe Christi treibt zur Vergebung, auch und gerade dort, wo es schmerzt; es ist der Herr, der den Seinen gebietet, den ersten Schritt im Prozeß der Versöhnung zu tun. Die Frucht des Vergebens ist ein Herz voller Güte und Zärtlichkeit, statt eines Herzens aus Stein, das fortschreitend die Fähigkeit liebenden Einfühlens verliert.
  8. Der Friede ist zu allen Menschen zu bringen. Jedwedes Ressentiment, Ungereimtheit, Lieblosigkeit stellen eine Herausforderung für die Liebe dar. Liebe ist immer auf Eroberung aus, sie gibt nicht nach bis Streit und Hader überwunden sind. Wer nicht an die unwiderstehliche Kraft der Liebe glaubt, stellt ihr ein Armutszeugnis aus. Wer mit Christus ist, wird nie verlieren, in ihm triumphiert stets die Liebe und hat das letzte Wort.
  9. Dem engagierten Laien obliegt die Aufgabe, die Lügen einer weltweiten Gesellschaft zu entlarven, die sich von Gott los gesagt hat. Ideologien, die sich anmaßen, das Gesetz Gottes außer Kraft zu setzen, sind zu denunzieren und zu bekämpfen mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln; das erfordert einen wachen Sinn, der prophetisch alle geistigen Bewegungen und Strömungen beobachtet, die in der Gesellschaft wirksam sind.
  10. Inmitten einer Zivilisation des Todes kommt dem Engagement für das Leben eine besondere Bedeutung zu. Die Notwendigkeit Leben zu verteidigen ist paradox, wenn man in Rechnung stellt, daß der Mensch ontologisch dazu geschaffen ist, ein Lobpreis Gottes zu sein. Dem Laien obliegt es, seinen ganzen Einfluß geltend zu machen in Menschen, die aus Ignoranz, Zwang oder Manipulierung, Leben zerstören, dessen einziger und absoluter Herr Gott ist.
  11. "In einer Zeit großer Armut ist es angebracht, die Werke der Barmherzigkeit nicht zu unterschätzen". Johannes Paul I). Die Mitglieder von Communio Sanctorum üben großzügig die Praxis des Teilen ihrer materiellen und geistigen Güter zugunsten Jener, die Not leiden.
  12. Der Gedanke der Hauskirche, der seit Anfang des Christentums lebendig war, ist vom Zweiten Vatikanischen Konzil wieder entdeckt worden. Der engagierte Laie von Communio Sanctorum betrachtet sein Heim als Heiligtum Gottes, in dem alles Maß und Dezenz ist: die Bilder, die das Haus schmücken, die Musik, die Programme des TV, das Verwenden des Internets, usw., alles spricht von Gott, alles lobpreist ihn, das Leben vollzieht sich im Bewußtsein Seiner Gegenwart. Das gemeinsame Gebet, besonders der Rosenkranz, die Betrachtung des Wortes Gottes in der Stille, die Arbeit als Opfer, das sich mit Christus zur Erlösung der Welt vereint - all das ein Potential der Erneuerung und Stärkung der Familie als Bollwerk gegen die zersetzenden Kräfte der Gesellschaft.
  13. Communio Sanctorum ist geleitet von Priestern, sie birgt in sich die "Priesterliche Mission der 'Heilige Maria von der Allerheiligsten Dreifaltigkeit'. Durch seine Weihe besitzt der Priester die besondere Gabe der Leitung, die ihn handeln läßt in der Person Christi, in dessen Eigenschaft als Haupt der Kirche. Die oftmals delikate Beziehung zwischen Priestern und Laien wird möglich aus einem hohen Niveau geistlichen Lebens aller Mitglieder der Gemeinschaft welche im Heiligen Geist die Eigenart der Charismen erkennen, die aufbauen und Ordnung und Harmonie stiften im Schoße der Kirche. Die fruchtbare Verwirklichung beider Berufungen gemäß der in ihnen wohnenden Gnaden ist ein schönes Beispiel innerer Reife und läßt die geniale schöpferische Kraft des Geistes erahnen und die Schönheit der Kirche Gottes erkennen.
  14. Der Eintritt eines engagierten Laien in Communio Sanctorum entspricht einer Berufung Gottes zu einem geistlichen und missionarischen Leben in der Welt mit dem Auftrag, den kontemplativen Geist zum Volk Gottes zu bringen. Die Mystik ist von jeher der Schatz der Kirche gewesen, auch wenn sie nur von einer kleinen Zahl ihrer Glieder gelebt wurde. Diesen Schatz ans Licht zu bringen und ihn einer großen Zahl von Gläubigen zugänglich zu machen, käme einer geistlichen Explosion gleich mit großem Gewinn für Kirche und Welt.
  15. Die Gruppen "Pfingsten der Liebe" treffen sich regelmäßig, um das Wort Gottes zu betrachten und den Rosenkranz zu beten. Sie sind Schulen derJüngerschaft, in denen der Herr deren Mitglieder in die Tiefe des Glaubens führt. Sie sind von einem Laien betreut, der die Gabe der Leitung besitzt. Die Treffen finden in dafür geeigneten Häusern der Mitglieder der Gruppe statt. Laien, denen es nicht möglich ist, in voller Vereinigung mit der Kirche zu leben, können der Gemeinschaft zugehören, beobachten jedoch aufmerksam die Normen des Kirchenrechtes, die ihren Status regelt.
  16. Es gibt auch die Möglichkeit des zeitweisen Zusammenlebens von Laien und geweihten Mitgliedern der Gemeinschaft, sei es ob eines speziellen Dienstes, der Vertiefung des Charismas aus einer intensiveren gemeinschaftlichen Erfahrung oder zwecks Unterscheidung bezüglich einer Berufung für das geweihte Leben.
  17. Die immerwährende Gefahr allen gemeinschaftlichen Lebens ist das Streben nach ungebührendem Protagonismus. Viele laikale Bewegungen leiden unter Uneinigkeit aufgrund geistlich unreifer Personen, die die eigene Ehre suchen und nach Macht und Anerkennung streben. Wo man Gott in Heiligkeit und Gerechtigkeit im Geiste der Demut dient, die Anderen als größer erachtet als einen selbst, wo man fähig ist zu weinen mit den Trauernden und sich zu freuen mit den Fröhlichen, wo man es fertigbringt zu teilen, so, daß die Unterschiede zwischen Arm und Reich verschwinden -dort erstrahlt das Reich Gottes und erweckt Erstaunen. Wo Selbstsucht nach Quoten der Macht verlangt und Jene, die einen in den Schatten stellen, eifersüchtig als Rivalen betrachtet, ist das Werk der Zerstörung im Gange, begleitet vom höhnischen Gelächter des Bösen ob erfüllter Mission.
  18. Dreimal pro Jahr finden Treffen der Familie Communio Sanctorum statt mit Elementen gemeinschaftlicher Begegnung, Reflektion, geistlicher Schulung, Information über den Gang der Gemeinschaft, nächtliche Anbetung, Sport und Spiel usw. Die entsprechenden Daten sind der Sonntag der göttlichen Barmherzigkeit, Pfingsten und Allerheiligen.
  19. Die Vigilien bereiten die großen liturgischen Feste vor: Weihnachten, das österliche Triduum, Gründonnerstag, Karfreitag und Karsamstag mit abschließendem Osterfest, Himmelfahrt, Pfingsten, Heiligste Dreifaltigkeit, Herz Jesu, Fronleichnam, die vier marianischen Hochfeste, Unbefleckte Empfängnis, Maria, Mutter Gottes, Verkündigung, Aufnahme Mariens in den Himmel, dazu Allerheiligen, Johannes der Täufer, heiliger Josef, Peter und Paul. Von 6. Bis 15. August ewige Anbetung für den Frieden in der Welt. Die Vigilien beginnen am Vorabend und enden am frühen Morgen des entsprechenden Hochfestes.
  20. Die Laien nehmen wenigstens einmal am Jahr an Schweigeexeezitien teil und versuchen nach Möglichkeit diese Erfahrung zu vertiefen, zeigen sie doch auf besondere Weise das kontemplative und missionarische Charisma von Communio Sanctorum.
  21. Äußeres Zeichen des engagierten Laien ist das Missionskreuz, das Jenen übertragen wird, die die Verpflichtungen dieser Berufung erfüllen.

GEMEINSAM - IN LIEBEVOLLER VEREHRUNG MARIAS

IM STRAHLENDEN LICHT DER HEILIGSTEN DREIFALTIGKEIT,

IN DER GEMEINSCHAFT DER HEILIGEN,

DES HEILIGEN JOSEF, DEM BESCHÜTZER UNSERER GEMEINSCHAFT,

MIT VERTRAUEN AUF DIE BEGLEITUNG DER HEILIGEN ENGEL,

MIT DER KIRCHE MI PROZEß DER REINIGUNG ALS KRAFT,

DIE DER EVANGELISIERUNG DIENSTBAR ZU MACHEN IST

UND DIE UNS IN EXISTENTIELLER WEISE DAS GESPÜR FÜR

DIE ZUGEHÖRIGKEIT ZUM MYSTISCHEN LEIB DER KIRCHE

JESU CHRISTI, ZUR ERLÖSUNG DER MENSCHHEIT, GIBT.


Weihnachtsgeschichte: „Der weiße Briefumschlag“

Es war nur ein kleiner weißer Briefumschlag, der in den Zweigen unseres Christbaumes steckte: kein Name, keine Bestimmung, keinerlei Angabe. Es begann damit, dass mein Ehemann Mike den besinnungslosen Rummel an Weihnachten nicht ausstehen konnte, die Geschäftemacherei, die Mehrausgaben, das hektische Suchen und Rennen, um noch in letzter Minute eine Krawatte für Onkel Harry und den Gesichtspuder für Großmutter zu finden – eben jene Geschenke, die man in seiner Verzweiflung macht, weil man keine andere Idee hat.

Da beschloss ich einmal vor Weihnachten, nach etwas ganz Besonderem zu suchen, nur für Mike! Und die Inspiration kam mir auf recht ungewöhnliche Weise. Unser Sohn Kevin, damals zwölf Jahre alt, gehörte zu den Ringern der Nachwuchsmannschaft seiner Schule. Kurz vor Weihnachten fand ein Freundschaftsringkampf gegen ein Team statt, das von einer innerstädtischen Kirche gesponsert wurde. Diese Jugendlichen, großenteils Schwarze, trugen ganz zerlumpte Sportschuhe, die eigentlich nur noch von den Schnürsenkeln zusammengehalten wurden. Damit bildeten sie einen scharfen Kontrast zu unseren Jungs in ihren schicken blau-goldenen Uniformen und den tollen neuen Ringerschuhen. Als der Kampf begann, war ich schockiert, dass das Gastteam ohne Kopfbedeckung, nur mit einem leichten Schutz für die Ohren, kämpfte. Mehr konnte sich dieses ärmliche Team offensichtlich nicht leisten. Nun gut, unsere Mannschaft war dem Gegner haushoch überlegen und gewann in jeder Gewichtsklasse. Als sich ein besiegter Junge nach dem anderen wieder von der Matte erhob, stolzierte ein jeder in seinen Fetzen mit einer inneren Haltung umher, die eine Niederlage nicht zu erkennen gab. Mike, der neben mir saß, schüttelte traurig den Kopf: „Ich wünschte, wenigstens einer von ihnen hätte gewonnen. Es steckt viel Potenzial in den Jungs, aber auf diese Art zu verlieren, ist vernichtend.“ Mike liebte Kinder, alle Kinder, und erkannte sie, hatte
 er doch kleine Fußball- und Baseball-Mannschaften trainiert.

In diesem Moment kam mir die Geschenkidee! Noch am selben Nachmittag ging ich in ein nahes Sportgeschäft und kaufte ein Sortiment Ringerschuhe und Helme, die ich anonym an die innerstädtische Kirche sandte. Am Heiligen Abend platzierte ich den ersten weißen Briefumschlag auf dem Christbaum mit einer Notiz, in der ich Mike erklärte, was ich getan hatte und dass dies ein Weihnachtsgeschenk für ihn sei. Das strahlende Lächeln meines Mannes war das Schönste an diesem Weihnachtsfest und auch in den folgenden Jahren.

Jede Weihnacht hielt ich nun an dieser Tradition fest: In einem Jahr ermöglichte ich es einer Gruppe geistig behinderter Jugendlicher, ein Hockeyspiel anzuschauen; ein anderes Jahr sandte ich einen Scheck an ein älteres Geschwisterpaar, dessen Zuhause eine Woche vor Weihnachten bis auf die Grundmauern niedergebrannt war. So ging es Jahr für Jahr! Der weiße Briefumschlag wurde zum Highlight unserer Weihnacht. Der Umschlag war immer das letzte Geschenk, das geöffnet wurde. Unsere Kinder standen erwartungsvoll, ihre neuen Spielsachen völlig vergessend, mit großen Augen da, wenn ihr Vater den Umschlag vom Baum nahm und dessen Inhalt vorlas. Als die Kinder heranwuchsen, gab es dann eher praktische Geschenke. Aber der weiße Briefumschlag verlor nie seinen Zauber und Anreiz.

1981 verloren wir Mike durch eine Krebserkrankung. Als Weihnachten herannahte, war ich immer noch in tiefer Trauer, so dass ich kaum fähig war, den Christbaum aufzustellen. Aber am Heiligen Abend hängte ich den weißen Briefumschlag doch an den Baum. Und er blieb nicht der einzige: Es gab noch drei weitere! Jedes unserer Kinder hatte, ohne vom anderen zu wissen, ebenfalls ein Kuvert für den Vater zwischen die Zweige gesteckt. Die Tradition ging also weiter und wird sich später auf unsere Enkelkinder ausweiten, die ebenfalls erwartungsvoll dastehen und mit großen Augen schauen werden, wenn ihre Väter den Umschlag vom Christbaum nehmen.

von Nancy W. Gavin, USA, 1982